Arthroskopische Gelenkchirurgie
Ein arthroskopischer Eingriff ist bei degenerativen und/oder unfallbedingten Verletzungen an den betroffenen Gelenken möglich. Was bedeutet eigentlich Arthroskopie?
Eine Arthroskopie heißt übersetzt Gelenkspiegelung. Ihr Operateur hat hiermit die Möglichkeit Erkrankungen in Ihrem verletzten oder schmerzhaften Gelenk anzuschauen ohne es komplett aufschneiden zu müssen. Es ist eine minimal-invasive Technik bei der so zum einen eine Diagnose festgestellt aber auch direkt die Behandlung und Therapie der Erkrankung durchgeführt werden kann.
Durch einen ca. 1 cm großen Hautschnitt wird das Gelenk mit steriler Spülflüssigkeit aufgefüllt und mit einer Kamera direkt dargestellt. Durch den zweiten Schnitt kann dann das notwendige Untersuchungsgerät eingeführt werden um die erkrankte Struktur zu beurteilen und zu behandeln. Eventuell muss Ihr Operateur noch zusätzliche Zugänge machen je nach Lokalisation des erkrankten Gewebes oder der zu behandelnden Diagnose. In unserer Praxis führen wir arthroskopische Eingriffe an Schulter, Knie und am oberen Sprunggelenk durch.
Vorderer Kreuzbandriss
Das vordere Kreuzband (VKB) ist eines der vier großen Bänder im Kniegelenk. Neben dem hinteren Kreuzband, dem Innen- und Außenband sorgt es für Stabilität im Kniegelenk, vor allem bei Rotationsbewegungen und bei Verschiebungen des Unterschenkels nach vorne. Es ist ca. 35mm lang und hat einen Durchmesser von 8-9mm. Risse des vorderen Kreuzbandes zählen zu den häufigsten Bandverletzungen am Knie. Es wird häufig durch ein Beuge-Rotationstrauma verursacht. Klassische Sportarten sind vor allem Ski fahren, aber auch Kontaktsportarten wie Fußball, Handball, Eishockey usw. Aber auch ohne klassischen Unfall sind Kreuzbandrisse keine Seltenheit.
Nach der Verletzung ist das Gelenk meistens geschwollen und in der Bewegung schmerzbedingt eingeschränkt. Diese Symptomatik bessert sich allerdings recht schnell wieder, so dass auch dadurch Verletzungen übersehen werden können.
Bei alten Verletzungen berichtet der Patient häufig über ein Instabilitätsgefühl. Das Gelenk würde ihm vor allem bei Drehbewegungen oder Richtungswechseln „rausspringen“.
Die ärztliche Untersuchung ist unerlässlich und richtungsweisend für die Diagnose. Als weitere Diagnostik wird Röntgen und meistens eine MRT (Kernspintomographie) durchgeführt.
Grundsätzlich haben Menschen mit einem Kreuzbandriss ein erhöhtes Arthroserisiko gegenüber Menschen ohne Kreuzbandriss. Lässt man den Riss unbehandelt und der Mensch ist sehr aktiv, steigt das Arthroserisiko weiter an, so dass man in den allermeisten Fällen eine operative Lösung anbietet. Auch die Menisken leiden auf Zeit unter einem instabilen Knie und neigen zu Rissen. Aktive Sportler, die wieder uneingeschränkt in ihren Sport zurückkehren möchten, haben leider meist keine andere Wahl.
Die operative Behandlung bei einer VKB-Ersatzplastik führen wir minimal-invasiv arthroskopisch durch. Als Transplantat verwenden wir körpereigene Sehnen und fixieren die Sehne im Knochen durch auflösbare Schrauben gelenknah. Zusätzliche Meniskusverletzungen werden mitbehandelt und wenn möglich genäht.
Bei frischen Teilrissen des VKB ist es eventuell möglich das Band zu erhalten durch eine sogenannte „healing-response“. Hierbei wird das VKB am knöchernen Ursprung angefrischt und wieder in den schützenden Schleimhautschlauch gelegt. Zusätzlich empfehlen wir eine Eigenbluttherapie (ACP).
Die Operation wird in der Vulpius-Klinik in Bad Rappenau durchgeführt.